Zeitschrift
der Gesellschaft für Musiktheorie
Sonderausgabe (2021)
Autorinnen und Autoren
MARC BANGERT ist Professor für Cognitive Neuroscience of Music an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Er studierte Physik in Würzburg und Marburg und promovierte 2001 als Biologe an der Universität Hannover und war u.a. am Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, der Harvard Medical School in Boston, am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig sowie am Institut für Musikermedizin der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden in Forschung und Lehre tätig. Seine Forschungsinteressen gelten der Gehirnanatomie von Musiker*innen, musikalischen Lernprozessen, der Evolutionsbiologie musikalischen Verhaltens sowie Interaktionen der Sinne und automatischen kognitiven Prozessen in der Musikwahrnehmung.
JULIAN CASKEL, geboren 1978 in Köln, studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Politikwissenschaft an den Universitäten Heidelberg und Köln. Promotion an der Universität Köln im Jahr 2008 mit einer Arbeit zu Scherzosätzen im 19. Jahrhundert. Danach Mitarbeit in einem DFG-Projekt zu »Rhythmus und Moderne« an der Universität Köln. Habilitation im Jahr 2017 an der Folkwang Universität der Künste Essen, im gleichen Jahr Vertretungsprofessur an der HFMT Köln. Publikationen zur empirischen Interpretationsforschung (u. a. Handbuch Dirigenten, zusammen mit Hartmut Hein), zur Musiktheorie und intermedialen Musikästhetik (u. a. Die Theorie des Rhythmus) sowie zur neueren Musikgeschichte von Haydn bis zur Gegenwart. Lehraufträge im Bereich der systematischen und historischen Musikwissenschaft in Köln, Essen sowie an der HMDK Stuttgart.
BRUNO GINGRAS first completed an MSc in molecular biology before turning to music theory, graduating with a PhD from McGill University (Canada) in 2008. After a postdoctoral fellowship at the Department of Computing at Goldsmiths (United Kingdom), Bruno was a postdoctoral fellow at the Department of Cognitive Biology of the University of Vienna (Austria), and more recently a University Assistant at the Institute of Psychology of the University of Innsbruck. His research interests include biomusicology, music-induced emotions, and music performance.
THOMAS GLASER studierte Musikwissenschaft, Neue Geschichte sowie Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes und der Universität Paris-Sorbonne (Paris IV) und wurde an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien promoviert. Seine Forschungsarbeiten wurden durch Stipendien der Paul Sacher Stiftung Basel (2011), der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2012–2015), der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (2015–2016) und der Kulturabteilung der Stadt Wien (2017) gefördert. Für seine Dissertation erhielt Glaser den Josef-Krainer-Förderungspreis des Landes Steiermark (2019). Glaser war Senior Scientist an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (Forschungsprojekt Performing, Experiencing and Theorizing Augmented Listening) und arbeitet gegenwärtig im Forschungsprojekt Multiple Dimensions in Performances of Mahler’s Symphonies. Developing Resources on the History and Analysis of Mahler Performance. Er nimmt regelmäßig universitäre Lehraufträge wahr, hält Vorträge und veröffentlicht zu verschiedenen musikwissenschaftlichen Themen. Jüngste Buchpublikation: Der Interpret als Double. René Leibowitz im Kontext der Aufführungslehre der Wiener Schule, Stuttgart: Steiner 2020 (= Beihefte zum Archiv für Musikwissenschaft, Bd. 83).
MICHAEL HELL, geboren 1976, ist Universitätsprofessor für Cembalo und Generalbass am Institut für Alte Musik und Aufführungspraxis der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Zudem konzertiert er als Cembalist, Blockflötist und Ensembleleiter auf der ganzen Welt. Schwerpunkt seiner künstlerischen Forschung ist die stilistisch differenzierte Betrachtung der verschiedenen Ornamentik- und Generalbassstile. Intensiv beschäftigt er sich aber auch mit Fragen wie Instrumentenhaltungen, Solmisation, Stimmtonhöhen und Tempofragen. Wichtig ist ihm dabei, dass die Erkenntnisse über die Spielweisen der Vergangenheit auch praktisch ausprobiert werden, somit nicht nur wissenschaftliches Experiment bleiben, sondern belebende und sich stets weiterentwickelnde Aspekte einer gelebten Aufführungspraxis werden.
TOBIAS JANZ studierte Klavier, Kammermusik und Musiktheorie an der Musikhochschule Lübeck, Musikwissenschaft und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2005 Promotion zur Dramaturgie des Orchesterklangs in Wagners Ring. 2006/2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt Musikalische Selbstreflexion. Musik über Musik im 19. Jahrhundert an der Universität zu Köln. 2007–2013 Juniorprofessor an der Universität Hamburg, 2011 Vertretungsprofessur an der HU. 2013 und 2017 Gastwissenschaftler an der National Taiwan University. 2013–2017 Professor an der Universität Kiel. Seit 2017 Professor für Musikwissenschaft an der Universität Bonn. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift Musik & Ästhetik und als praktizierender Musiker aktiv.
WILLIAM KINDERMAN is professor and inaugural Leo and Elaine Krown Klein Chair of Performance Studies, Herb Alpert School of Music, University of California, Los Angeles. His books include Mozart’s Piano Music, Beethoven, Beethoven’s Diabelli Variations, Artaria 195: Beethoven’s Sketchbook for the Missa solemnis and the Piano Sonata in E Major, op. 109 (3 vols), Beethoven: A Political Artist in Revolutionary Times, Wagner’s Parsifal, and The Creative Process in Music from Mozart to Kurtág. Kinderman is General Editor of the Beethoven Sketchbook Series published by the University of Illinois Press. He is a concert pianist whose recordings of Beethoven’s later sonatas and “Diabelli Variations” have been widely praised. He has received a research prize for lifetime achievement from the Alexander von Humboldt Foundation.
COSIMA LINKE, geboren 1984, ist seit 2024 Professorin für Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig. Von 2018 bis 2024 hatte sie eine Vertretungsprofessur für Musikwissenschaft mit einem Schwerpunkt Musiktheorie an der Hochschule für Musik Saar inne. Sie studierte Schulmusik, Germanistik und Musiktheorie in Freiburg. Anschließend lehrte sie von 2012 bis 2017 als Lehrbeauftragte für Musiktheorie an der Hochschule für Musik Freiburg, von 2013 bis 2018 war sie zudem akademische Mitarbeiterin für Musikwissenschaft an der Universität Freiburg sowie 2017/18 akademische Mitarbeiterin für Musiktheorie und Gehörbildung an der Hochschule für Musik Karlsruhe. 2017 Promotion in Musikwissenschaft zum Thema Konstellationen – Form in neuer Musik und ästhetische Erfahrung im Ausgang von Adorno. Eine musikphilosophische und analytische Untersuchung am Beispiel von Lachenmanns ›Schreiben. Musik für Orchester‹ (Promotionspreis 2016 der GfM). Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Theorie, Geschichte und Methodik der musikalischen Analyse sowie Musikphilosophie. Sie ist seit 2018 Mitherausgeberin der ZGMTH.
NATASHA LOGES studied piano at the Guildhall School of Music and Drama, did a Masters in Musicology and Analysis at King’s College London and completed her PhD at the Royal Academy of Music. She is currently Head of Postgraduate Programmes and Professor of Musicology at the Royal College of Music, London. Her books include Brahms and His Poets (2017), and the coedited collections Brahms in the Home and the Concert Hall (2014), Brahms in Context (2019), Musical Salon Culture in the Long Nineteenth Century (2019), and German Song Onstage (2020). Her work has been funded by the British Academy, the Arts and Humanities Research Council, the American Musicological Society, and the Royal Philharmonic Society, among others. Natasha regularly broadcasts on BBC Radio 3, writes for BBC Music Magazine, and gives numerous public talks. She is Chair of the Events Committee of the Royal Musical Association, a member of the Equality and Diversity in Music Studies network (EDIMS), and a member of the Advisory Board of the Institute of Austrian and German Music Research.
MAJID MOTAVASSELI studierte Klavier an der Universität Teheran sowie Musiktheorie und Klavierpädagogik an der Kunstuniversität Graz und der Universität der Künste Berlin. Seit 2019 dissertiert er in Graz zum Thema Satzmodell- und toposbasierte Untersuchungen zu Struktur, Stilistik und Interpretation im Spätwerk Gustav Mahlers. Bis 2020 war er Doctoral Researcher im FWF-Projekt Performing, Experiencing and Theorizing Augmented Listening. Gegenwärtig ist Motavasseli als wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt Gleitende Tonhöhen auf klingenden Konsonanten sowie als Doctoral Researcher im FWF-Projekt Multiple Dimensions in Performances of Mahler’s Symphonies tätig. Seine Aufsätze zu Analyse und Interpretationsforschung sind in der Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie, in den Musik-Konzepten sowie den Nachrichten zur Mahler-Forschung erschienen.
BARTOLO MUSIL ist Sänger, Komponist, künstlerischer Forscher und Pädagoge. Er studierte Komposition, Gesang sowie Gesangspädagogik an österreichischen und deutschen Hochschulen und legte ein künstlerisch-wissenschaftliches Doktorat über Sprache und Musik in der Gesangspraxis an der Kunstuniversität Graz ab. Als Sänger und Komponist ist er mehrfacher internationaler Preisträger; er arbeitet für führende europäische Musikveranstalter, Theater und Rundfunkanstalten. Seit 2015 hat er eine Professur an der Universität Mozarteum inne. Unter seinen Veröffentlichungen finden sich ein Buch (transcript Verlag 2018) sowie mehrere Artikel in Fachzeitschriften und Sammelbänden; häufig hält er Vorträge und lecture recitals bei wissenschaftlichen und künstlerisch-wissenschaftlichen Konferenzen und Symposien.
MARKUS NEUWIRTH ist Universitätsprofessor für Musikanalyse an der Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz (seit 2020). Zuvor forschte er am Digital and Cognitive Musicology Lab der École polytechnique fédérale de Lausanne. Bis 2016 war er Postdoktorand an der Universität Leuven, wo er 2013 im Fach Musikwissenschaft mit einer Arbeit zu den rekomponierten Reprisen bei Haydn und seinen Zeitgenossen promoviert wurde. Neuwirths Forschungsschwerpunkte liegen u.a. in der Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts, in der Theorie der Sonatenform sowie in der digitalen Korpusforschung.
JAKOB RAAB studierte Musiktheorie, Klavier, Komposition und Mathematik in Karlsruhe und Saarbrücken. Er war Stipendiat der Stadt Saarbrücken, des Beethovenhauses Bonn und der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Von 2019 bis 2021 unterrichtete er Musiktheorie an der HfM Karlsruhe. Seit 2021 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Karlsruher Instituts für Technologie.
MICHAEL RECTOR is Associate Professor of Music at the University of Wisconsin-Green Bay, where he has taught since 2014. As a performer, he is best known his duo piano collaboration with Sylvia Hong; in 2021 they won first prize in the Ellis Duo Piano Competition. A dedicated teacher, Michael gives presentations and writes about piano pedagogy and performance practice. His efforts to understand how great piano playing works led to research in performance-oriented musicology. Michael’s DMA is from Manhattan School of Music; he also earned a BA in comparative literature from Oberlin College.
THOMAS SEEDORF ist Professor für Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Er studierte Schulmusik, Germanistik, Musikwissenschaft und Musikpädagogik in Hannover und wurde 1988 mit einer Arbeit über die kompositorische Mozart-Rezeption im frühen 20. Jahrhundert promoviert. Zu seinen Forschungsinteressen gehören u. a. Liedgeschichte und -analyse, Aufführungspraxis und Interpretationsgeschichte der Musik sowie insbesondere die Theorie und Geschichte des Kunstgesangs. Er ist u. a. Mitherausgeber der Reger-Werkausgabe und Projektleiter der Neuen Schubert-Ausgabe. Im Rahmen der Online-Version der Enzyklopädie Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG online) betreut er als Fachbeirat die Artikel über Vokalsolist*innen.
KILIAN SPRAU studierte Schulmusik, Musiktheorie, Klavier und Gehörbildung an der Hochschule für Musik und Theater München sowie am Mozarteum in Salzburg. Seit 2019 ist er Professor für Musiktheorie an der Universität der Künste Berlin. Im Zentrum seines Forschungsinteresses stehen Wechselwirkungen zwischen Musik und Sprache; sein vorrangiges Engagement in Theorie und Praxis gilt dem Kunstlied des 19. bis 21. Jahrhunderts. 2016 wurde er mit einer Dissertation zur zyklischen Liedkomposition um 1850 promoviert; 2022 habilitierte er sich mit einer Arbeit zum Stilmittelgebrauch im spätromantischen Kunstgesang, die aus einem eigenen, DFG-geförderten Forschungsprojekt zu Portamento und verwandten sängerischen Ausdrucksmitteln hervorging. Von 2013 bis 2019 war er Mitherausgeber der ZGMTH.
CHRISTIAN UTZ studierte Komposition, Musiktheorie und Musikwissenschaft in Wien und Karlsruhe und erwarb das Doktorat (2000) und die Habilitation (2015) in Musikwissenschaft an der Universität Wien. Seit 2004 ist er Professor für Musiktheorie und Musikanalyse an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und seit 2015 Privatdozent für Musikwissenschaft an der Universität Wien. Er leitet(e) die vom österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) finanzierten Forschungsprojekte Eine kontextsensitive Theorie post-tonaler Klangorganisation (CTPSO, 2012–2014), Augmented Listening: Aufführung, Hörerfahrung und Theoriebildung (PETAL, 2017–2020), Points of Discontinuity. Theory, Categorization, and Perception of Cadences and Openings in Post-tonal Music (PoD, 2021–2024) und Multiple Dimensions in Performances of Mahler’s Symphonies. Developing Resources on the History and Analysis of Mahler Performance (MMD, 2021–2025). Seine Monographien umfassen Neue Musik und Interkulturalität. Von John Cage bis Tan Dun (Beihefte zum Archiv für Musikwissenschaft, Bd. 51, Steiner, 2002), Komponieren im Kontext der Globalisierung. Perspektiven für eine Musikgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts (transcript, 2014; revidierte und erweiterte englische Ausgabe: Musical Composition in the Context of Globalization. New Perspectives on Music History of the 20th and 21st Century, transcript 2021; https://doi.org/10.14361/9783839450956) und Unerhörte Klänge. Zur performativen Analyse und Wahrnehmung posttonaler Musik und ihren historischen Voraussetzungen (Olms 2023; https://doi.org/10.25366/2023.151). Er war Mitherausgeber u. a. des Lexikon Neue Musik (Metzler/Bärenreiter, 2016; https://doi.org/10.1007/978-3-476-05624-5) sowie der Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie (ZGMTH, 2015–2020). Tätigkeit im Vorstand der Gesellschaft für Musiktheorie (2014–2018). Als Präsident der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft leitet er seit 2023 die Digitalisierung des Archivs dieser Gesellschaft (https://www.gustav-mahler.org/archiv/bibliothek/digitalisierung).
MARTIN ZENCK. Nach Studien der Musikwissenschaft, Philosophie und Literaturwissenschaft in Freiburg und Berlin Promotion und Habilitation bei Carl Dahlhaus an der TU Berlin. 2006 Professor am Institut für Musikforschung an der Universität Würzburg mit den Schwerpunkten »Gegenwartsmusik, Ästhetik und Medien«. Forschungsakzente auf dem Gebiet der Intermedialität, der Theater- und Kulturwissenschaften und der Aisthesis, vor allem mit einem Fokus auf Frankreich. Daraus entstand das umfangreiche 2016 publizierte Buch Pierre Boulez. Die Partitur der Geste und das Theater der Avantgarde (Fink-Verlag, Paderborn). 2013 erhielt Zenck zusammen mit Isabel Mundry den Hans-Zender-Musikpreis und war im Sommersemester 2013 Guest Professor an der University of Chicago. 2017 war er Guest Fellow am Getty Research Institute in Los Angeles mit einem Forschungsprojekt über den amerikanischen Pianisten, Sound- und Videokünstler David Tudor. Gegenwärtig leitet er zusammen mit Volker Rülke (Berlin) ein von der DFG finanziertes Forschungsprojekt über den exilierten Komponisten und Pianisten Eduard Steuermann. Ein erster Band wird im Frühjahr 2022 im Verlag text + kritik mit dem Titel Kontroverse Wege der Moderne. Der exilierte Komponist und Pianist Eduard Steuermann in seinen Briefen. Korrespondenz mit Arnold Schönberg, Theodor W. Adorno und René Leibowitz erscheinen.