Zeitschrift
der Gesellschaft für Musiktheorie

12/2 (2015)

https://doi.org/10.31751/i.39

Autorinnen und Autoren

ELENA CHERNOVA, geb. 1985 in Wolgograd (Russland), studierte seit 2010 Musiktheorie an der Hochschule für Künste Wolgograd (jetzt: Wolgograder Konservatorium). Ihr Zweitstudium in Historischer Musikwissenschaft absolvierte sie 2011 an der Universität Regensburg mit einer analytischen Masterarbeit zum Thema „Drei Klaviersonaten aus dem Jahre 1907: An den Grenzen der Tonalität (Rachmaninov op.28 – Skrjabin op.53 – Berg op.1)“. Anschließend begann ihr aktuell laufendes Promotionsprojekt über die russische orthodoxe Nachtwache. Seit 2012 ist sie Lehrbeauftragte für Musiktheorie der Universität Regensburg. 2015 erhielt sie das Promotionsstipendium der Bayerischen Förderung „Frauen in Forschung und Lehre.“ Ihre Interessenschwerpunkte liegen auf verschiedenen Aspekten der russischen und europäischen Musik: Harmonik und Kompositionstechniken der Spätromantik, zeitgenössische Musiktheorie, historische analytische Ansätze, Theorie und Geschichte liturgischer Gattungen der russischen orthodoxen Musik.

ULRICH KAISER studierte Schulmusik, Religionswissenschaften, Musiktheorie/Gehörbildung, Chorleitung und Operngesang (Abschlüsse in den drei zuletzt genannten Fächern). Seit 1997 ist er Professor für Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Theater München, 2007 wurde er im Fach Musikwissenschaft promoviert. Aktuelle Interessenschwerpunkte sind das Publizieren von Forschungsarbeiten unter Open Access, Open Educational Practices sowie die Erstellung von Open Educational Resources. Seit 2021 ist er Projektleiter eines von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre geförderten Projekts zum Aufbaus einer offenen OER-Lernplattform für Musik (openmusic.academy).

MICHAEL KOCH studierte 2004–2010 am Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Universität Paderborn Musikwissenschaft mit den Nebenfächern Philosophie und Neuere Deutsche Literatur (Magister 2010 mit einer Arbeit über Lyrik und Vertonung im Klavierlied der Zweiten Wiener Schule). Anschließend studierte er Musiktheorie und Gehörbildung an der Hochschule für Musik Detmold (Bachelor of Music 2014) bei Susan Lempert, Siegfried Schmitt und Ursula Rost mit dem instrumentalen Hauptfach Klavier bei Matthias Petersen. Seit 2015 studiert er im Masterstudiengang Integrative Musiktheorie an der Folkwang Universität der Künste bei Prof. Dr. Markus Roth. Seit 2014 ist er Lehrbeauftragter für Musiktheorie/Tonsatz am Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Paderborn.

CHRISTOPH PRENDL studierte Cembalo und Viola da Gamba an der Bruckner-Universität Linz, sowie Viola da Gamba und frühe Streichinstrumente sowie Musiktheorie (Masters) an der Schola Cantorum Basiliensis. Rege internationale Tätigkeit als Cembalist und Gambist, u.a. mit The Earle His Viols und Les Cornets Noirs. 2011 Sonderpreis für die beste Ausführung stilgerechter eigener Verzierungen beim Internationalen Telemann-Wettbewerb in Magdeburg. Darüber hinaus Aufführungen der Neuen Musik, zuletzt mit dem Ensemble Modern in Frankfurt a.M. und Köln mit Uraufführungen von Werken von Vito Žuraj. Zurzeit arbeitet Prendl an der Universität Würzburg an einer Dissertation über die österreichische Musiktheorie im 17. Jahrhundert. Außerdem unterrichtet er Musiktheorie an den Staatlichen Hochschulen für Musik in Mannheim und Trossingen.

HANS PETER REUTTER studierte Komposition bei György Ligeti sowie Theorie u.a. bei Wolfgang - A. Schultz, Christoph Hohlfeld und Christian Möllers. Aufführungen u.a. auf Festivals in Amsterdam, Donaueschingen, Graz. Hans Peter Reutter ist Mitbegründer des Hamburger Ensembles Chaosma, das sich zum Ziel gesetzt hat, einerseits mit neuen Techniken wie Mikrotonalität und Polyrhythmik zu arbeiten, andererseits aber durch Einbeziehung von Pop, Jazz, mittelalterlicher, afrikanischer und anderer außereuropäischer Musik ein Publikum wieder direkt anzusprechen. Nach Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und dem Hamburger Konservatorium wurde er 2005 als Professor für Musiktheorie an die Robert Schumann Hochschule Düsseldorf berufen. Außerdem Kabarettist mit bundesweiter Aufführungstätigkeit (Emmi & Bertie, Monty Arnold, Poppschutz mit Thorsten Saleina, Käthe Lachmann).

ULLRICH SCHEIDELER, geboren 1964, Studium u.a. der Musikwissenschaft und Musiktheorie in Berlin (Technische Universität, Hochschule der Künste) und London (Royal Holloway College). Magister 1993 mit einer Arbeit über Alban Bergs Streichquartett op. 3, Promotion 2006 mit einer Arbeit über kompositorischen Historismus in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1995 bis 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Arnold Schönberg Gesamtausgabe, seit 2005 Dozent für Musiktheorie am Fachbereich Musikwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. 2016 bis 2021 Mitherausgeber der ZGMTH.

KILIAN SPRAU studierte Schulmusik, Musiktheorie, Klavier und Gehörbildung an der Hochschule für Musik und Theater München sowie am Mozarteum in Salzburg. Seit 2019 ist er Professor für Musiktheorie an der Universität der Künste Berlin. Im Zentrum seines Forschungsinteresses stehen Wechselwirkungen zwischen Musik und Sprache; sein vorrangiges Engagement in Theorie und Praxis gilt dem Kunstlied des 19. bis 21. Jahrhunderts. 2016 wurde er mit einer Dissertation zur zyklischen Liedkomposition um 1850 promoviert; 2022 habilitierte er sich mit einer Arbeit zum Stilmittelgebrauch im spätromantischen Kunstgesang, die aus einem eigenen, DFG-geförderten Forschungsprojekt zu Portamento und verwandten sängerischen Ausdrucksmitteln hervorging. Von 2013 bis 2019 war er Mitherausgeber der ZGMTH.

KATHARINA THALMANN, geboren 1993 in Basel, studierte von 2011 bis 2014 Klavier bei Yvonne Lang an der Hochschule Luzern – Musik. Ebenda studiert sie aktuell Musiktheorie im Masterstudiengang. Das Studienjahr 2015/2016 verbrachte sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wo sie bei Gesine Schröder studierte. Klavier- und Kammermusikkurse bei Ivan Klansky und dem Guarneri Trio Prag begleiten ihre Ausbildung. Sie ist freie Mitarbeiterin des Luzerner Kulturmagazins 041 sowie der Neuen Luzerner Zeitung. 2013 bis 2014 arbeitete sie bei der Lucerne Festival Academy und engagiert sich seither vermehrt in den Bereichen Musik- und Kulturmanagement. Ihre Maturaarbeit Das 20. Jahrhundert in Text und Musik – ein Annäherungsversuch wurde 2010 mit dem Preis für die beste Maturaarbeit ausgezeichnet.

CHRISTIAN UTZ studierte Komposition, Musiktheorie und Musikwissenschaft in Wien und Karlsruhe und erwarb das Doktorat (2000) und die Habilitation (2015) in Musikwissenschaft an der Universität Wien. Seit 2004 ist er Professor für Musiktheorie und Musikanalyse an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und seit 2015 Privatdozent für Musikwissenschaft an der Universität Wien. Er leitet(e) die vom österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) finanzierten Forschungsprojekte Eine kontextsensitive Theorie post-tonaler Klangorganisation (CTPSO, 2012–2014), Augmented Listening: Aufführung, Hörerfahrung und Theoriebildung (PETAL, 2017–2020), Points of Discontinuity. Theory, Categorization, and Perception of Cadences and Openings in Post-tonal Music (PoD, 2021–2024) und Multiple Dimensions in Performances of Mahler’s Symphonies. Developing Resources on the History and Analysis of Mahler Performance (MMD, 2021–2025). Seine Monographien umfassen Neue Musik und Interkulturalität. Von John Cage bis Tan Dun (Beihefte zum Archiv für Musikwissenschaft, Bd. 51, Steiner, 2002), Komponieren im Kontext der Globalisierung. Perspektiven für eine Musikgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts (transcript, 2014; revidierte und erweiterte englische Ausgabe: Musical Composition in the Context of Globalization. New Perspectives on Music History of the 20th and 21st Century, transcript 2021; https://doi.org/10.14361/9783839450956) und Unerhörte Klänge. Zur performativen Analyse und Wahrnehmung posttonaler Musik und ihren historischen Voraussetzungen (Olms 2023; https://doi.org/10.25366/2023.151). Er war Mitherausgeber u. a. des Lexikon Neue Musik (Metzler/Bärenreiter, 2016; https://doi.org/10.1007/978-3-476-05624-5) sowie der Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie (ZGMTH, 2015–2020). Tätigkeit im Vorstand der Gesellschaft für Musiktheorie (2014–2018). Als Präsident der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft leitet er seit 2023 die Digitalisierung des Archivs dieser Gesellschaft (https://www.gustav-mahler.org/archiv/bibliothek/digitalisierung).

ROBERTA VIDIC, geb. 1987, studierte Harfe in Italien und München, anschließend Musiktheorie in Hamburg. Es folgten ein Praktikum am Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, ein Ergänzungsstudium in historischer Aufführungspraxis und Improvisation an der Schola Cantorum Basiliensis und seit 2018 ein Master of Higher Education an der Universität Hamburg. Seit 2013 Vorträge bei nationalen und internationalen Kongressen. Seit 2016 unterrichtet sie Musiktheorie und Gehörbildung an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Neben ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit spielt sie historische Pedalharfen und ist als Solistin oder Kammermusikerin tätig.

BENJAMIN VOGELS ist derzeit Senior Lecturer für Musiktheorie an der Kunstuniversität Graz. Nach dem Abschluss seiner Studien in Komposition und Musiktheorie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien verbrachte er ein Forschungsjahr an der New York University und der Harvard University. Anschließend unterrichtete er in Wien Musikanalyse und Formenlehre. In den Jahren 2014 und 2016 war er als Gastdozent an der Hochschule Luzern – Musik tätig. Benjamin Vogels promoviert derzeit über das Thema »Politische Musik nach 1989«. Zu diesem wie auch zu anderen Themen hat er bei Konferenzen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgetragen.

MELANIE WALD-FUHRMANN, geboren 1979, ist Direktorin der Abteilung Musik am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt a.M. Sie studierte Musikwissenschaft und griechische Philologie. Von 2003 bis 2010 arbeitete sie als Assistentin am musikwissenschaftlichen Institut der Universität Zürich, wo auch Promotion (2005) und Habilitation (2009) erfolgten. Danach Professuren für Musikwissenschaft an der Musikhochschule Lübeck (2010/11) und der Humboldt-Universität zu Berlin (2011–2013). Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören (historische) Musiktheorie und Musikästhetik sowie Fragen zu Musik und Bedeutung.

FELIX WÖRNER, Privatdozent am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel und Assoziierter Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik (Frankfurt/M) wurde mit der Arbeit »…was die Methode der ›12-Ton-Komposition‹ alles zeitigt…« Anton Weberns Aneignung der Zwölftontechnik 1924–1935 (Bern 2003) promoviert. Nach einem von der Alexander von Humboldt-Stiftung finanzierten Forschungsaufenthalt an der Stanford University lehrte er 2006 bis 2012 als Assistant Professor of Music an der University of North Carolina at Chapel Hill. Vertretungsprofessuren an der Hochschule für Musik Trossingen (2019–20) und der Universität Hamburg (2020–21). Veröffentlichungen zur Musik der Zweiten Wiener Schule und zur Musiktheorie und Musikästhetik nach 1750. Zuletzt erschienen Tonality Since 1950 (hg. mit Ullrich Scheideler und Philip Rupprecht, Stuttgart 2017) und (hg. mit Ullrich Scheideler) Musiktheorie von der Antike bis zur Gegenwart (= Lexikon Schriften über Musik 1, Kassel und Stuttgart 2017) sowie Konzeptualisierung von Form in Musik. Aspekte von Formvorstellungen in tonaler Musik vom 19. bis ins 21. Jahrhundert (Basel 2022). 2013–19 Mitherausgeber der ZGMTH