Gebärden-Klang?!
Musik und Gebärdensprache bei Helmut Oehring
Chae-Lin Kim
Helmut Oehring, der als hörendes Kind gehörloser Eltern aufgewachsen ist, meint, Musik schon immer »als eine Art innere[n] Fünffingermonolog zweier oder mehrerer Hände« gebärdet zu haben und schließlich aus diesem Monolog seine Noten zu formen. Wie ›klingt‹ seine Musik, deren Ausgangspunkt die ausschließlich visuell funktionierende Gebärdensprache ist? Kann von Klang überhaupt die Rede sein? Anhand Oehrings Instrumentalwerk Foxfire Eins (1993), das der Komponist »entlang der Grammatik und Syntax der Gebärdensprache« komponiert hat, wird zum einen untersucht, wie/ob dieses Werk tatsächlich aus gebärdensprachlicher Sicht betrachtet werden kann, zum anderen, welchen Stellenwert der Klang hierbei innehat.
Helmut Oehring, a hearing child growing up with deaf parents, claimed that he always »signed« music in a »five-fingers-monologue« and tried to create musical notes from that »monologue«. Considering that his music is rooted in sign language that operates only visually, the following questions arise: How does his music »sound«? Is the sound an issue at all? Based on Oehring´s instrumental music Foxfire Eins (1993) that he composed »along the grammar and syntax of sign language«, I will examine whether this musical composition can actually be seen from the perspective of sign language and what kind of role the sound plays.
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