GMTH Proceedings 2004
»Was fehlt?« – Desiderate und Defizite musiktheoretischer Forschung und Lehre
https://doi.org/10.31751/p.v.8
Autorinnen und Autoren
Thomas Daniel studierte Schulmusik und bei Christoph Hohlfeld Musiktheorie in Hamburg sowie Musikwissenschaft bei Friedhelm Krummacher in Kiel. Einem Lehrauftrag für Musiktheorie an der Musikhochschule Hamburg 1978 folgte 1983 die Berufung zum Professor für Tonsatz an die Musikhochschule Köln. Emeritiert 2013. 1989–1998 hatte er zusätzlich einen Lehrauftrag an der Universität zu Köln. Er veröffentlichte mehrere Studien zur historischen Satzlehre, darunter: Kontrapunkt – eine Satzlehre zur Vokalpolyphonie des 16. Jahrhunderts (1997), Der Choralsatz bei Bach und seinen Zeitgenossen – eine historische Satzlehre (2000) sowie Zweistimmiger Kontrapunkt – ein Lehrgang in 30 Lektionen (2002).
Stefan Eckert ist Associate Professor of Music Theory an der Eastern Illinois University. Den Schwerpunkt seiner Forschung und Lehre bilden die Geschichte der Musiktheorie, insbesondere die Kompositiontheorie des 17. bis 19. Jahrhunderts, die Musiktheoriepädagogik und die musikalische Formenlehre. Stefan Eckert studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen (Diplom 1990) und wurde an der State University of New York at Stony Brook mit einer Dissertation über Joseph Riepels Anfangsgründe zur musikalischen Setzkunst promoviert.
Florian Edler studierte Schulmusik, Geschichte und Musiktheorie in Berlin und wurde dort 2009 mit einer Arbeit über die Musikanschauung im Schumann-Kreis promoviert. 2015 erfolgte die Berufung auf eine Professur für Musiktheorie an der Hochschule für Künste Bremen, an der er seit Oktober 2022 zusätzlich als Dekan des Fachbereichs Musik tätig ist. Von 2019 bis 2022 war er Mitredakteur der Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie, überdies gehört er dem Herausgebergremium der Publikationsreihe GMTH Proceedings an. Im Vorstand der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) wirkte er seit 2018 zunächst als Beisitzer mit, seit 2020 ist er Präsident der GMTH. Forschungsinteressen gelten der Geschichte der Musiktheorie im 18. bis 20. Jahrhundert, Methoden der Höranalyse und der Musikästhetik.
Lutz Felbick war 1982–1992 Kantor der Dreifaltigkeitskirche in Aachen (Klais-Orgel ab 1987). Als Konzertorganist und improvisierender Musiker gab er zahlreiche Konzerte im In- und Ausland. Schwerpunkte seiner 1987 begonnen musikwissenschaftlichen Arbeit sind Improvisation, Musiktheorie und Gehörbildung. Von 1994 bis 2021 unterrichtete Felbick Musiktheorie und Gehörbildung an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Seine musikwissenschaftliche Dissertation über Lorenz Christoph Mizler gilt als Standardwerk (Olms-Verlag, Hildesheim 2012). Auf der CD WINDLADEN dokumentiert Lutz Felbick (Orgel) im Duo mit Heribert Leuchter (Saxophone) seine vom Jazz beeinflussten Improvisationen und Kompositionen.
Martin Grabow studierte Klavier (Prof. Martin Dörrie, Hochschule für Musik und Theater Hannover) und Musiktheorie (Prof. Dr. Gesine Schröder, Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn-Bartholdy, Leipzig). Er hat an verschiedenen Musikhochschulen in Deutschland unterrichtet (UdK Berlin, Hochschule für Musik Franz-Liszt Weimar, FH Osnabrück, Musikhochschule Stuttgart) und ist seit 2010 als Dozent an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim beschäftigt, leitet dort das Pre-College / Netzwerk Amadé und ist Mitglied des Instituts für Musikforschung. Ein Forschungsstipendium des DAAD führte ihn 2005 an die Paul Sacher Stiftung Basel. Martin Grabow wurde 2014 an der UdK Berlin mit Untersuchungen zur inneren Verflochtenheit des Lebenswerks von Pierre Boulez promoviert. Die im Olms Verlag veröffentlichte Publikation wurde von der Geschwister Böhringer Ingelheim Stiftung für Geisteswissenschaften und der Mannheimer Musikhochschule gefördert. Neben der Musik des 20. Jahrhunderts liegt ein weiterer Forschungsschwerpunkt Martin Grabows auf Konzepten zur Vermittlung von Musiktheorie.
Martin Herchenröder, Komponist, Organist, Musiktheoretiker und Musikwissenschaftler. 1992–2009 Lehrbeauftragter an der Musikhochschule Köln, seit 1994 Professor an der Universität Siegen. 1998 Gastprofessor an der University of British Columbia, Vancouver, 2015/16 Gastprofessor an der Königlichen Musikhochschule Kopenhagen, seit 2008 Gastprofessor an der Eastman School of Music, Rochester, NY.
Diemut Anna Köhler-Massinger, erstes und zweites Staatsexamen, Lehrstuhlvertretung Prof. Nolte, LMU München, Promotion zu einem Thema der empirischen Musikpädagogik: Gehörbildung für Absoluthörer. Musikpsychologische Grundlagen und Lehrkonzept. Sie arbeitet als hauptamtliche Dozentin für Hörerziehung und Gehörbildung an der Hochschule für Musik und Theater München (Institut für Musikwissenschaft), gibt Seminare zu Gehörbildung für Absoluthörer, Methodik und Didaktik der Gehörbildung, Lärm und Gesundheit, Interpretationsvergleiche, Hörstunde Musik und Politik und hält eine Vorlesung zur Geschichte der Gehörbildung. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Musikpädagogik und Hörerziehung, Hörphysiologie/Hörpsychologie/Gesundheitspädagogik, Musikpädagogik und Otologie (Inklusion von CI-Trägern), Integrative und ganzheitliche Musikpädagogik, Interdisziplinäre Musikpädagogik (Sprachdidaktik und Geschichte) sowie musiksoziologische Genderforschung. Zahlreiche Veröffentlichungen.
David Mesquita studierte Klavier und Violine in València, Chorleitung und Musiktheorie in Freiburg und Theorie der Alten Musik in Basel. Nach Lehraufträgen in Freiburg und Trossingen war er 2009–2011 Dozent für Musiktheorie/Gehörbildung an der Folkwang Universität der Künste Essen. Seit 2011 Professor für Gehörbildung und Contrapunto alla mente an der Schola Cantorum Basiliensis / Fachhochschule Nordwestschweiz. Seine Forschungsschwerpunkte sind die spanische Musiktheorie, die schriftlose Mehrstimmigkeit und die historische Gehörbildung. 2021 wurde David Mesquita an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg mit einer Dissertation zum improvisierten Kontrapunkt in Spanien um 1700 promoviert.
Oliver Schwab-Felisch studierte Musiktheorie, Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in München und Berlin; er arbeitet als Dozent am Fachgebiet Audiokommunikation der Technischen Universität Berlin. 2000–2008 Vorstandsmitglied, 2004–2008 Vizepräsident der GMTH; 2005–2008 Mitglied des Herausgebergremiums der ZGMTH. Mitherausgeber mehrerer Bücher, Autor diverser Aufsätze und Artikel zu musiktheoretischen Themen. Schwab-Felischs Dissertation (2018) behandelt Fragen der rationalen Rekonstruktion der Schichtenlehre Heinrich Schenkers.
Florian Vogt ist Professor für Theorie der Alten Musik und historische Satzlehre an der Schola Cantorum Basiliensis / Fachhochschule Nordwestschweiz. Er studierte Schulmusik und Musiktheorie an der Hochschule für Musik Freiburg und der Eastman School of Music in Rochester (NY) sowie Mathematik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 2010 schloss er den Master in Theorie der Alten Musik an der Schola Cantorum Basiliensis mit Auszeichnung ab, 2016 wurde er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit einer Arbeit über die Kompositionslehre von Gottfried Heinrich Stölzel promoviert. Seit 2010 ist er zudem Dozent für Musiktheorie und Gehörbildung an der Freiburger Musikhochschule und hat einen Lehrauftrag am Institut für Alte Musik an der Hochschule für Musik Trossingen. Davor war er Lehrbeauftragter für Musiktheorie, Schulpraktisches Klavierspiel und Opernkorrepetition an der Freiburger Musikhochschule sowie von 2006 bis 2012 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Freiburg. Seine Arbeitsschwerpunkte und Veröffentlichungen liegen insbesondere auf dem Gebiet der Analyse, der Theorie und Praxis des improvisierten Kontrapunkts sowie der Geschichte der Musiktheorie. Zudem ist er als Pianist und Basso-Continuo-Spieler aktiv.
Mario-Felix Vogt studierte an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf Klavier bei Angelika Nebel sowie an der Folkwang-Hochschule Essen (heute: Folkwang Universität der Künste) Klavier bei Till Engel, Musiktheorie bei Wolfgang Grandjean und Musikwissenschaft bei Horst Weber. 1994–2000: Seminare und Konzerte mit experimenteller Musik in Kloster Banz, Klavierabende in München, Augsburg, Bremen, Heidelberg und Vilnius. 2007 Forschungsaufenthalt in New York City und Philadelphia (University of Pennsylvania). 2008 bis 2015 Tätigkeit als Redakteur beim Musikmagazin FONO FORUM (Klavier, Jazz und HiFi). Seit 2016 als freier Musikjournalist in Berlin lebend. Tätigkeit als Konzertkritiker für die Berliner Morgenpost und als Autor für die Elbphilharmonie, das Leipziger Gewandhaus, Münchner Philharmonie u.a. Freier Mitarbeiter beim Klaviermagazin PIANIST sowie bei den Fachzeitschriften Concerti und Crescendo.
Kay Westermann studierte Komposition bei Wilhelm Killmayer und Wolfgang Rihm sowie Musik- und Theaterwissenschaft bei Rudolf Bockholdt und Dieter Borchmeyer. Seit 1990 lehrt er als Professor für Gehörbildung an der Hochschule für Musik und Theater in München Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, u.a. den Förderpreis für junge Komponisten ernster Musik in Stuttgart 1984. 1987 war er Stipendiat des Freistaates Bayern an der Citè Internationale des Arts in Paris. Seine Werke umfassen neben etlichen Orchesterwerken, darunter einige Solokonzerte, auch Vokalmusik , zum einen Liedzyklen in verschiedenen Besetzungen, und Chorwerke von a-cappella-Stücken bis zu Kantaten und einem Oratorium, Kammermusik, Klaviermusik und eine Kammeroper.