GMTH Proceedings 2001
Musiktheorie zwischen Historie und Systematik
https://doi.org/10.31751/p.v.12
Autorinnen und Autoren
Leopold Brauneiss studierte an der Universität Wien Musikwissenschaft und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Musikerziehung, Klavier und Komposition (bei Heinz Kratochwil). 1988 wurde er zum Doktor der Musik promoviert. Von 1990 bis 2010 lehrte er in Wiener Neustadt, 2004 wurde er Lehrbeauftragter für Harmonielehre, Kontrapunkt und Instrumentation an der Hochschule für Musik und Theater Wien sowie für Harmonielehre und Kontrapunkt an der Universität Wien. 2006 übernahm er einen Lehrauftrag für Harmonielehre, Kontrapunkt und Instrumentation an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig. Seine Forschung gilt vor allem dem Tintinnabuli-Stil von Arvo Pärt, der ihn auch kompositorisch beeinflusste. Seine Werke wurden von Künstlern wie Gidon Kremer, Ensembles wie Kremerata baltica und Orchestern wie dem Tonkünstlerorchester Niederösterreich aufgeführt und erklangen bei renommierten Festivals wie Wien modern. Brauneiss erhielt Kompositionsaufträge von den Österreichischen Kammersymphonikern und dem Orgelfestival Lockenhaus.
William Caplin is Distinguished James McGill Professor Emeritus of Music Theory at the Schulich School of Music, McGill University, specializing in the theory of musical form and the history of harmonic and rhythmic theory in the modern era. He is the author of Classical Form (OUP, 1998) and numerous articles and book chapters. A former president of the Society for Music Theory, he has presented many keynote addresses, guest lectures, and workshops in North American and Europe. In 2015 he was elected a Fellow of the Royal Society of Canada.
Robert Jamieson Crow studierte am King’s College Cambridge Komposition bei Robin Holloway, Gordon Crosse und Alexander Goehr. Violine studierte er dort bei Emanuel Hurwitz sowie später bei Sidney Griller an der Royal Academy of Music London und bei Sandor Vegh am Mozarteum Salzburg, wo er überdies Komposition bei Cesar Bresgen studierte. Promoviert wurde er am Institut für Musikwissenschaft der Universität Innsbruck (Tilman Seebass). Er war als Geiger vornehmlich im Bereich der zeitgenössischen Musik sowie als Composer in Residence an Musikschulen in Deutschland und England tätig. Robert Jamieson Crow unterrichtete Musiktheorie am Institut für Musik- und Tanzwissenschaft der Universität Salzburg und war Gastdozent des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Innsbruck. Seit 1992 wohnt er in Klosterneuburg bei Wien. Aufführungen seiner Werke in Europa, USA und Japan.
Violaine De Larminat studierte am Konservatorium Orléans (Frankreich) zuerst Orgel, Klavier, Gehörbildung und Kammermusik. Nach ihrem Abitur (mathematischer Zweig) setzte sie ihr musikalisches Studium in den Fächern Harmonie, Kontrapunkt, Fuge und Analyse am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris fort, wo sie mehrere Preise erhielt, gleichlaufend mit dem Musikwissenschaftsstudium an der Universität Sorbonne. 1992 erhielt sie ihr pädagogisches Lehrdiplom für Musiktheorie und Gehörbildung. 1992 bis 1997 studierte sie an der Musikuniversität Wien Katholische Kirchenmusik und Orgelkonzertfach bei Alfred Mitterhofer. Seit 1995 lehrt sie am Institut für Komposition und Elektroakustik. Orgelkonzerte in Deutschland, Österreich und Frankreich.
Philip Murray Dineen wurde 1988 an der Columbia University in Musikwissenschaft promoviert. Seit 1991 lehrt er an der Universität von Ottawa, seit 2005 als ordentlicher Professor. Sein Forschungsschwerpunkt ist die historische Musikwissenschaft mit Schwerpunkten im Bereich der Musiktheorie. Im Jahr 2015 wurde ihm der Canadian University Music Society Lifetime Achievement Award für sein Wirken in dieser Gesellschaft sowie für seine wissenschaftlichen Leistungen verliehen.
Stefan Eckert ist ein Assistant Professor für Musiktheorie an der Eastern Illinois University. Er erwarb an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen (Deutschland) seinen Diplomabschluss sowie an der State University of New York at Stony Brook einen Master of Arts und Ph.D-Abschluss in Musiktheorie. Seine Forschung konzentriert sich auf die Geschichte der Musiktheorie, insbesondere auf Kompositionstheorie im 17. bis 19. Jahrhundert, musikalische Form sowie Musiktheorie-Pädagogik. Zudem beschäftigte er sich mit Gender-Metaphern in den musiktheoretischen Schriften von Joseph Riepel.
Hartmut Fladt studierte in seiner Heimatstadt Detmold Komposition/Tonsatz bei Rudolf Kelterborn, später Musikwissenschaft in Berlin; Promotion bei Carl Dahlhaus. Editor bei der Richard-Wagner-Gesamtausgabe (drei Bände Götterdämmerung; dazu mit Werner Breig »Dokumente zur Entstehungsgeschichte des Bühnenfestspiels Der Ring des Nibelungen«); Professuren für Musiktheorie an der Universität der Künste Berlin und der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Habilitation im Fach Musikwissenschaft. Gutachter für die Studienstiftung des Deutschen Volkes, den österreichischen Wissenschaftsfonds, die Deutsche Forschungsgemeinschaft sowie in Promotions-, Berufungs- und Urheberrechtsverfahren. Im Ruhestand weiterhin Seminare und Betreuung von Doktorand:innen. Editionsleiter der Hanns-Eisler-Gesamtausgabe. Ca. 95 Veröffentlichungen über Musik des 13. bis 21. Jahrhunderts, auch zur Popularmusik. Rundfunk- und Fernseh-Beiträge. Komponierte Kammer-, Chor-, Orchester-, elektroakustische Musik, Bühnenwerke, Lieder, kabarettistische Musik sowie ›angewandte Musik‹ für Laien.
Anja Volk (geb. Fleischer) lehrt an der Universität Utrecht. Ihre Forschung liegt an der Schnittstelle von Informatik, Mathematik, Kognition und Musik. Sie bemüht sich, die Grundlagenforschung in der Informatik mit der menschlichen Verarbeitung von Musikinformation zu verbinden. Dies umfasst ein breites Spektrum an Forschungsfragen, darunter theoretische sowie technologiebezogene Themen, die Bereiche wie Computational Music Analysis, Music Information Retrieval, Computational Musicology, Mathematical Music Theory, Digital Humanities und Music Cognition betreffen. Ihre Forschung zielt darauf ab, unser Verständnis von Musik als einer grundlegenden menschlichen Eigenschaft zu verbessern und gleichzeitig diese Erkenntnisse für die Entwicklung von Musiktechnologien zu nutzen, die neue Möglichkeiten der Interaktion mit Musik bieten, wie z. B. in neu entstehenden Bereichen, die Musik, Informatik und Gesundheit miteinander verbinden. Anja Volks besonderes Interesse gilt musikbasierten Serious Games für Gesundheit und Wohlbefinden sowie integrativen Spielen für Spieler:innen mit unterschiedlichen Fähigkeiten.
Catherine Fourcassié erhielt ihre erste musikalische Ausbildung am Conservatoire de Région de Toulouse. Studium der Musikwissenschaft in Toulouse und anschließend Musiktheorie (Schreiben) an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg (Diplom). Analyseklasse am CNSMP und CA für Musikkultur. Erste Berufserfahrungen u.a. an der École nationale de musique de Tarbes und der Universität Toulouse. Seit 1993 Professorin an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Außerdem 17 Jahre Lehrtätigkeit am Institut für Musikwissenschaft der Universität Hamburg. Erasmus-Einladungen nach Italien (Parma, Palermo). Von 1989 bis heute regelmäßig als Fachübersetzerin für Texte über Musik tätig. Zahlreiche Artikel, Vorworte für Editionen, Booklets für CDs. Übersetzung der Schriften von Ligeti und einer Monografie über Beat Furrer für den Verlag Contrechamps (Genf).
Heinz Gassenmeier studierte an den Musikhochschulen Freiburg und Würzburg Klavier bei Robert Levin und Bernd Glemser sowie Musiktheorie bei Peter Förtig. Als Pianist, Musiktheoretiker und Musikpädagoge war er tätig als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik Freiburg, als Lehrkraft und stellvertretender Schulleiter an der Musikschule der Stadt Oldenburg und als Schulleiter an der Musikschule der Stadt Ulm und des Landkreises Leer. Seit 2020 leitet er die Musikschule der Stadt Aachen. Als Pianist konzertierte er als Solist und Kammermusiker mit Programmen klassischer und neuer Musik. Aufnahmen liegen beim Bayerischen Rundfunk und beim Südwestrundfunk vor. Als Musiktheoretiker entwickelte er Konzepte zur Vermittlung und Etablierung des Fachs in der kommunalen Musikschule.
Gérard Geay, geboren in Paris, studierte am dortigen Conservatoire supérieur Musikgeschichte, Musikanalyse und Komposition und verfolgte parallel dazu eine Karriere als Komponist, Pädagoge, Forscher und Produzent bei France-musique und France-culture. Nachdem er als Musikinspektor im Kulturministerium tätig war, gründete er die Abteilung für alte Musik am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse in Lyon. Von 1998 bis 2000 war er Dekan des Centre de Musique Ancienne de Genève (Musikhochschule in Genf) und anschließend neun Jahre lang Forscher in der UMR 2162 (Centre national de la recherche scientifique) am Centre de Musique Baroque de Versailles. Nun ist er Mitglied des Iti CREAA der Universität Straßburg https://creaa.unistra.fr.
Martin Grabow studierte Klavier (Martin Dörrie, Hannover) und Musiktheorie (Gesine Schröder, Leipzig). Er hat an verschiedenen Musikhochschulen in Deutschland unterrichtet und ist seit 2010 Dozent an der Musikhochschule Mannheim. Promoviert wurde Martin Grabow an der UdK Berlin bei Hartmut Fladt mit Untersuchungen zur inneren Verflochtenheit des Lebenswerks von Pierre Boulez. Im Zentrum der Dissertation stehen die Bearbeitungstechniken des Komponisten und die Werkgruppe der Notations. Ein Forschungsstipendium des DAAD führte ihn 2005 an die Paul Sacher Stiftung Basel, wo er seitdem immer wieder für Forschungsprojekte zu Gast ist. Regelmäßig ist er an Kongressen mit Vorträgen u.a. zur Musik des 20. Jahrhunderts beteiligt. Seit 2021 ist er Mitherausgeber der Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie (ZGMTH).
M. J. Grant studierte Musik/Musikwissenschaft in Glasgow, London und in Berlin. Sie wurde 1999 am King’s College London promoviert mit einer Dissertation über Serial Music, Serial Aesthetics: Compositional Theory in Post-war Europe, die 2001 bei Cambridge University Press erschien. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind: Musik und politische Gewalt, insbesondere bei Krieg und Folter; soziale Funktionen des Singens; historische Anthropologie der Musik; neue und experimentelle Komposition seit ca. 1950. Seit 2017 arbeitet sie an der Reid School of Music, die zur University of Edinburgh gehört. https://www.eca.ed.ac.uk/profile/dr-morag-grant
Björn Heile ist Professor of Music (post-1900) an der University of Glasgow. Zu seinen Veröffentlichungen zählen The Music of Mauricio Kagel (2006), The Modernist Legacy: Essays on New Music (Herausgeber, 2009), Watching Jazz: Encountering Jazz Performance on Screen (Mitherausgeber, 2016), Higher Education in Music in the Twenty-First Century (Mitherausgeber, 2017) und The Routledge Research Companion to Modernism in Music (Mitherausgeber, 2019). Derzeit schreibt er an einem Buch mit dem Arbeitstitel A Global History of Musical Modernism für Cambridge University Press.
Volker Helbing ist seit 2011 Professor für Musiktheorie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Nach Studien in Hamburg und Freiburg (Flöte) und Berlin (Musiktheorie, Musikwissenschaft, Germanistik) unterrichtete er bis 2011 an der Universität der Künste Berlin, an der Hochschule für Künste Bremen, an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt / M. sowie an der Musikhochschule Trossingen. Forschungsschwerpunkte sind Musik des 20./21. Jh. (Frankreich / Ungarn), Vokalpolyphonie um 1500 und Geschichte der (französischen) Musiktheorie. Promotion 2005 mit Choreographie und Distanz. Studien zur Ravel-Analyse (Olms 2008).
Jörg Herchet, geb. in Dresden. 1962–1965 Studium an der Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber« Dresden in den Fächern Komposition (bei Johannes Paul Thilman und Manfred Weiß), Violoncello (bei Clemens Dillner) und Klavier (bei Ilse Brähmer). Nach Differenzen mit der Hochschule wegen der Komposition interfragmentarium, die Werke von Franz Kafka thematisiert, folgte 1967–1969 die Fortsetzung des Studiums an der Humboldt-Universität zu Berlin im Fach Komposition bei Rudolf Wagner-Régeny sowie parallel das Studium der Musikwissenschaft u.a. bei Georg Knepler. 1969 Verweigerung des Staatsexamens und Ablehnung der Diplomarbeit, 1969/70 Hilfskraft im Buchhandel. 1970–1974 Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR bei Paul Dessau. 1974–1991 freischaffend in Dresden tätig. Seit 1980 Gastdozenturen in Freiburg, Essen, Halle/S., Zürich, Darmstadt, Gera, Tokio, México D.F. und New York. 1981 Lehrauftrag an der HfM »Carl Maria von Weber« Dresden, 1992‒2009 Professor für Komposition und Musiktheorie. 1996 Gründungsmitglied der Sächsischen Akademie der Künste. Jörg Herchet lebt in Weinböhla bei Dresden.
Franz Jochen Herfert. Nach medizinischen Studien Kompositions- und Klavierstudium in Stuttgart und Paris. Kurse bei O. Messiaen, L. Nono, I. Xenakis, M. Feldman. Als Komponist Werke für alle musikalischen Gattungen (Soloinstrument, Kammermusik, Orchester, Oratorium, Musiktheater, elektroakustische Musik, Klanginstallation als »Musikkontinuum«). Uraufführung seines Requiems 2009 in Tokio. Uraufführung des Musikdramas Ne Naprasno nach Archipel GULAG von Solschenizyn 2012 in St. Petersburg. ›Main lecturer‹ bei den Darmstädter Sommerkursen 1988 bis 1994. Musiktheoretische Publikationen über seine kybernetisches Denken einbeziehende Analysemethode u.a. in Musik-Konzepte. Als Pianist (solistisch und als Begleiter) sowie mit seinem speziell programmierten Synthesizerkollektiv. Auftritte im In- und Ausland. Dozent für zeitgenössische Musik an der Universität Augsburg. Professor für Musiktheorie, Komposition und Partiturspiel an der Kirchenmusikhochschule Tübingen.
Thomas Holme is Associate Professor, Ph.D., of Musicology at Aarhus University, where he teaches classes in music history, music theory and analysis. Editor of Danish Yearbook of Musicology 1998-2016. He is the author of Knud Jeppesen Catalogue. Writings, Compositions and Editions – Discography and Bibliography (2011) and has published extensively on Knud Jeppesen and his legacy, including Jeppesen's correspondence with leading musicologists during the middle decades of the 20th century.
Ludwig Holtmeier studierte an der Musikhochschule Detmold und an den Conservatoires supérieurs de musiques in Genf und Neuchâtel Klavier mit Abschluss Konzertexamen. Außerdem studierte er Musiktheorie, Musikwissenschaft, Schulmusik, Geschichte und Germanistik in Freiburg und Berlin und promovierte in Musikwissenschaft an der TU Berlin (Helga de la Motte). Er lehrte als Musiktheoretiker an der Musikhochschule Freiburg und als Musikwissenschaftler an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Von 2000 bis 2003 war er Professor für Musiktheorie an der Hochschule Carl Maria von Weber in Dresden, seit 2003 hat er eine Professur an der Musikhochschule Freiburg inne und war 2007–2009 Gastprofessor an der Schola Cantorum Basiliensis, Basel. Nachdem er an der Freiburger Musikhochschule 2012–2017 das Amt des Prorektors innehatte, wurde er 2017 deren Rektor in der Nachfolge von Rüdiger Nolte. Ludwig Holtmeier ist Herausgeber der Zeitschrift Musik & Ästhetik, Präsident der Gesellschaft für Musik und Ästhetik (1997–2009) und Gründungsmitglied der Gesellschaft für Musiktheorie, deren Vizepräsident er von 2000 bis 2004 war. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen ergänzen seine Karriere. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschichte der Musiktheorie, Analyse und Wiener Schule.
Andreas Ickstadt studierte zunächst in Frankfurt am Main die Fächer Musik und Deutsch für das Lehramt an Gymnasien. Nach der Ersten Staatsprüfung schloss sich dort ein Aufbaustudium im Fach Musikwissenschaft an. Schließlich ergänzte er seine künstlerisch-wissenschaftliche Ausbildung an der Hochschule der Künste Berlin durch das Studium des Doppelfachs Musiktheorie/Gehörbildung. 2014 wurde er im Fach Musikwissenschaft promoviert mit einer Arbeit über Aspekte der Melancholie bei Johannes Brahms. Seit dem Jahr 2000 unterrichtet er an der UdK Berlin die Fächer Musiktheorie und Gehörbildung. Er ist Studiengangsleiter der Studiengänge BA/MA Lehramt an Grundschulen mit dem vertieften Fach Musik und Beauftragter des Präsidenten für Lehrkräftebildung an der UdK Berlin. Von 2020 bis 2023 war Ickstadt stellvertretender Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Schulmusik in der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen (RKM). Aktuell leitet er zusammen mit Prof. Dr. Robert Lang und Dr. Christiane Imort-Viertel ein Forschungsprojekt zur Wirksamkeit des Fachs Musiktheorie im Unterricht der Sekundarstufe I (MuTheUS).
Andreas Jacob, gebürtig in Nürnberg, studierte 1988–1992 Evangelische Kirchenmusik (A-Examen) an der Folkwang Hochschule Essen. Darüber hinaus Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und Psychologie in Essen, Bochum und Bonn. 1996 Promotion an der Folkwang Hochschule, 2002 Habilitation an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 1996–2003 Tätigkeiten als Wissenschaftlicher Mitarbeiter innerhalb der Meyerbeer-Werkausgabe (Edition des Notenteils von Le Prophète) und des DFG-Projekts Wiener Musiktheorie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 2004–2006 Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Lehrtätigkeiten an verschiedenen deutschen Hochschulen, u.a. an der Philipps-Universität Marburg und an der Universität Siegen. 2006/07 Professor für Musikwissenschaft an der Universität Potsdam, 2007–2009 Professor für Historische Musikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Seit 2009 Professor für Musikwissenschaft an der Folkwang Universität der Künste, deren Rektor er seit April 2017 ist. Konzerttätigkeit als Orgelsolist in ganz Europa und Japan, Auftritte bei vielen internationalen Musikfestivals, Einspielungen für Rundfunk und CD, zahlreiche Uraufführungen zeitgenössischer Musik.
Joachim Junker legte in Saarbrücken das Erste Staatsexamen in den Fächern Musik und Deutsch ab und absolvierte außerdem die Diplomstudiengänge Musiktheorie und Gehörbildung. Des Weiteren schloss er in Bonn das Zweite Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab und wurde an der Universität zu Köln mit einer Dissertation zu Luigi Nonos Streichquartett Fragmente – Stille, An Diotima promoviert. Derzeit ist er am Hohenstaufen-Gymnasium in Kaiserslautern als Lehrer für Musik und Deutsch beschäftigt. Außerdem ist er als Präsident des BMU-Landesverbandes Rheinland-Pfalz, als Mitglied des BMU-Bundesvorstandes sowie als Vizepräsident des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz tätig und engagiert sich in der Fortbildung von Musiklehrkräften.
Eckehard Kiem, geb. 1950 in Berka vor dem Hainich, verstorben 2012 in Eisenach. Kiem studierte Schulmusik, Musiktheorie bei Peter Förtig und Komposition bei Brian Ferneyhough und Klaus Huber sowie Germanistik und Musikwissenschaft in Mannheim und Freiburg. 1980 wurde er Professor für Musiktheorie an der Hochschule für Musik Freiburg, wo er auch im Hochschulrat tätig war. Anfang der 1990er Jahre gründete er das Dufay Ensemble Freiburg, ein auf unentdeckte oder selten aufgeführte Musik des späten Mittelalters und der Renaissance spezialisiertes Vokalensemble, und war bis zu seinem Tod dessen Mitglied. Von 1998 bis 2000 wirkte er im Beirat der Stuttgarter Staatsoper mit. Darüber hinaus war er Mitherausgeber der Zeitschrift Musik und Ästhetik und Autor zahlreicher Veröffentlichungen. Auch als Komponist hat er sich Anerkennung erworben.
Jin-Ah Kim studierte Musikwissenschaft und Soziologie an der Universität Münster (Promotion 1999). 2009 Habilitation an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2016–2019 Professorin für Interdisziplinäre Studies am College of Liberal Arts an der Hankuk University of Foreign Studies, Seoul/Yongin. Seit 2019 Honorarprofessorin im Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2020 zudem Professorin für German and European Cultural Studies am College of Liberal Arts an der Hongik University in Seoul. Forschungsschwerpunkte: Geschichte der europäischen Musik im 18. und 19. Jahrhundert, Praxissoziologie der Musik, Kulturtransfer, Transkulturalität, Globalgeschichte der Musik.
Clemens Kühn studierte Schulmusik, Germanistik, Musiktheorie und Komposition (Diether de la Motte) in Hamburg sowie Musikwissenschaft in Berlin (Carl Dahlhaus, 1977 Promotion). 1978 wurde er Professor für Musiktheorie an der Hochschule der Künste in Berlin. 1988 wechselte er an die Hochschule für Musik in München, 1997 an die Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber« in Dresden. Von 1978 bis 1996 war Kühn Mitherausgeber und Schriftleiter der Zeitschrift Musica. Er schrieb die Bücher Musiklehre, Gehörbildung im Selbststudium, Formenlehre der Musik, Analyse lernen und Kompositionsgeschichte in kommentierten Beispielen.
Klaus Lippe, geboren 1966 in Hagen/Westfalen. 1989–1995 Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und Soziologie an der Universität zu Köln. M. A. 1995, mit einer Arbeit über Leopold Spinner. Externe Herausgebertätigkeit für die Joseph Haydn Werk-Ausgabe sowie diverse berufliche Tätigkeiten in der Kölner Gesellschaft für Neue Musik, dem Westdeutschen Rundfunk (WDR 3) und dem Thürmchen Verlag in Köln. 1999 Stipendium der Paul Sacher Stiftung in Basel (Forschungsprojekt zu Brian Ferneyhough). Seit 2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Alban Berg Stiftung und Gesamtausgabe in Wien. Seit 2015 regelmäßige Lehrtätigkeit an der Kunstuniversität Graz sowie gelegentliche Lehrtätigkeit an der Universität Wien.
Karsten Mackensen ist Professor für Musikwissenschaft an der Europa-Universität Flensburg. Nach einem Studium der Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie an der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde er an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer musiksoziologischen Arbeit zur Musikästhetik des 18. Jahrhunderts promoviert. Seine Habilitation (Uni Gießen) beschäftigt sich mit musikalischen Ordnungen des Wissens im ausgehenden Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Forschungsprojekte führten ihn an die Universitäten Marburg und Halle sowie an die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Neben Flensburg lehrte er an den Universitäten HU Berlin, Potsdam, Gießen und Dresden. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der musikalischen Maskulinitätsforschung, der historischen Emotionsforschung sowie der musikalischen Publizistikforschung.
Claus-Steffen Mahnkopf studierte Komposition, Musiktheorie, Klavier, Musikwissenschaft, Philosophie und Soziologie, unter anderem bei Brian Ferneyhough, Klaus Huber und Jürgen Habermas. Hochschulabschluss und Doktor der Philosophie. Seit 1984 internationale Preise und Anerkennungen, darunter Gaudeamus-Prize, Stuttgarter Kompositionspreis, Ernst von Siemens-Förderpreis, Villa Massimo. Seit 2005 Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Herausgeber der Zeitschrift Musik & Ästhetik und der Buchreihe New Music and Aesthetics in the 21st Century, Autor von über 150 Aufsätzen und zahlreicher Bücher (z. B. Kritische Theorie der Musik, Von der messianischen Freiheit, Philosophie des Orgasmus). Umfangreiches kompositorisches Werk in allen Gattungen, aufgeführt von renommierten Klangkörpern (z. B. Ensemble Modern), wichtige Aufträge (z. B. Salzburger Festspiele), zahlreiche Porträtkonzerte weltweit. Hauptwerke: Rhizom, Medusa, Kammerzyklus, Angelus Novus, Hommage à György Kurtág, Hommage à Thomas Pynchon, Prospero’s Epilogue, humanized void, voiced void, Hommage à Daniel Libeskind, Kammersymphonie I-IV, void – kol ischa asirit.
Johannes Menke, geb. 1972 in Nürnberg. Professor für Historische Satzlehre und Theorie der Alten Musik an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel (FHNW). Studium von Schulmusik, Musiktheorie, Komposition und Germanistik, Promotion in Musikwissenschaft. 1999–2009 Lehrtätigkeit in Musiktheorie und Gehörbildung an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau. 2008–2012 Präsident der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH). Mitherausgeber der Zeitschrift Musik & Ästhetik. Zahlreiche Publikationen im Bereich der Musiktheorie und Musikwissenschaft, darunter die Bücher Kontrapunkt I: Die Musik der Renaissance (2015), Kontrapunkt II: Die Musik des Barock (2017), Schlüsselwerke der Musik (als Co-Autor 2019) und François Couperin und seine Zeit (2024).
Hubert Moßburger, geboren in Ingolstadt, Studium der Kirchenmusik, Musikerziehung, Musiktheorie und Musikwissenschaft (Promotion) in Regensburg, Detmold und Halle an der Saale. 2003 Professur für Musiktheorie an der Hochschule für Künste Bremen und seit 2012 an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Publikationen zur Musik und Musiktheorie des 15. bis 20. Jahrhunderts (u. a. die zweibändige Ästhetische Harmonielehre im Noetzel-Verlag).
Angelika Moths studierte bei Tini Mathot und Ton Koopman Cembalo, Generalbass und Theorie der Alten Musik an der Schola Cantorum in Basel sowie Musik-, Kunst- und Islamwissenschaft an der dortigen Universität, mit Schwerpunkten auf französischer Chanson des 15. Jahrhunderts, der Seconda Pratica und arabischer Musiktheorie. Sie war als wissenschaftliche Assistentin an der Schola Cantorum tätig, wo sie noch heute das Fach »Notation Barock/Klassik« unterrichtet. Von 2007 bis 2012 hatte sie eine Vertretungsprofessur im Fach Theorie der Alten Musik an der Hochschule für Künste in Bremen inne. Heute ist sie Dozentin an der Zürcher Hochschule der Künste und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Musikwissenschaft der Universität Zürich.
Thomas Noll arbeitet auf dem Gebiet der mathematischen Musiktheorie und ist als Dozent an der Escola Superior de Música de Catalunya in Barcelona tätig. Auf die Publikation seiner Dissertation mit dem Titel Morphologische Grundlagen der abendländischen Harmonik folgten über 50 Artikel und Buchkapitel. Von 2006 bis 2012 wirkte er als Mitherausgeber des Journal of Mathematics and Music. Gemeinsam mit David Clampitt erhielt er 2013 den »Outstanding Publication Award« der Society of Music Theory.
Graham H. Phipps, born 1937 in Portland (Oregon). Vocal music teacher Vallejo Senior High School, Vallejo, California, 1963–1965, Oxnard High School, Oxnard, 1965–1968. Assistant professor music Delta State College, Cleveland, Mississippi, 1969–1972, Milton College, Milton, Wisconsin, 1972–1974, University Cincinnati, Cincinnati, 1974–1976. Associate professor music Colorado State University, Fort Collins, Colorado, 1976–1984. Professor music, director graduate studies University North Texas, Denton, Texas, since 1984. Lecturer Dallapiccola, Convegno International, Florence, Italy, 1995. Lecturer, music analysis 1450–1650, Louvain-la-Neuve, Belgium, 99. Lecturer International Theory Conference, Tallinn, Estonia, 2001, Gesellschaft für Musiktheorie, Dresden, Germany, 2001. Specialist 4 United States Army, 1961–1963, Texas.
Michael Polth studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Klassische Philologie (Griechisch) an der Universität Bonn und der Technischen Universität Berlin sowie Musiktheorie und Gehörbildung an der Hochschule der Künste Berlin (heute Universität der Künste). Dissertation über Sinfonieexpositionen des 18. Jahrhunderts (Kassel 2000). Bis 2001/02 Dozent an der HdK (UdK) Berlin, seitdem Professor für Musiktheorie an der Musikhochschule Mannheim. 2000–2004 Präsident und bis 2010 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH). 2008–2015 Mitherausgeber der Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie (ZGMTH). 2009–2016 Vorsitzender des GMTH-Aufsatzwettbewerbs.
Alexander Rehding ist Fanny Peabody Professor of Music an der Harvard-University, wo er für das Fach Musiktheorie verantwortlich ist und 2012 das Harvard Sound Lab gründete (das jetzt Shelemay Sound Media Lab heisst). Forschungsschwerpunkte liegen bei der Geschichte der Musiktheorie, Kulturtransfer, Medienästhetik, sowie Ecomusicology. Seine Veröffentlichungen umfassen die Monographien Hugo Riemann and the Birth of Modern Musical Thought, Music and Monumentality, Beethoven’s Symphony no. 9, Alien Listening.
Stefan Rohringer studierte Schulmusik, Klavier, Tonsatz, Hörerziehung, Musikwissenschaft und Geschichte in Köln. Er ist Professor für Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Theater München. 2004–2008 Präsident der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH). 2006–2015 Mitherausgeber der Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie (ZGMTH).
Benjamin Schweitzer, geboren 1973, ist Komponist, Übersetzer und Linguist. Er studierte Komposition (u. a. bei Wilfried Krätzschmar und Paavo Heininen), Musiktheorie und Dirigieren in Lübeck, Dresden und Helsinki sowie Fennistik und Skandinavistik in Greifswald und Tartu. Er ist als freischaffender Komponist, Dozent, Dramaturg und Übersetzer aus dem Finnischen tätig und promoviert an der Universität Greifswald mit einer Arbeit über die finnische Musikfachsprache.
Michael Struck-Schloen stammt aus Dortmund und studierte in Köln Musikwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte. Probeweise Dozent am Musikwissenschaftlichen Institut der Kölner Uni. Heute als Dozent zuweilen Vermittler journalistischer Grundfragen an die Jugend. Das Klavier erschloss die Salonmusik des 19. Jahrhunderts, die Posaune eher Werke der Moderne bis hin zu Karlheinz Stockhausen (gemeinsame Uraufführung des »Samstag aus LICHT« in Mailand). Seit 40 Jahren Journalist für Zeitungen, Fachblätter, Bücher und primär für den Hörfunk; seit 1996 Moderator beim WDR.
Lydia Weißgerber. 1994–1999 Kompositionsstudium in Dresden; Sommerkurse in Rheinsberg, Salzburg und Darmstadt. Seit 1999 Aufbaustudium bei Jörg Herchet und seit 1998 Studiengang Musiktheorie bei Clemens Kühn. 1999/2001 Diplom/Konzertexamen.
Oliver Wiener erhielt von 1988 bis 1991 Kompositionsunterricht bei Klaus Ospald. Ab 1991 Studium der Musikwissenschaft, Deutschen Literaturwissenschaft und Sprachwissenschaft an der Universität Würzburg. 1999–2003 Mitarbeiter am DFG-Projekt »Der Kompositionstraktat ›Gradus ad Parnassum‹ (1725) von Johann Joseph Fux im europäischen Kontext«. Lehraufträge in Würzburg und Bayreuth. 2002–2004 Teilnahme am Forschungsseminar von Christian Kaden (Humboldt-Universität zu Berlin). 2004 Dissertation »Apolls musikalische Reisen. System, Text und Narration in Johann Nikolaus Forkels Allgemeiner Geschichte der Musik (1788-1802)«. 2004 wissenschaftlicher Assistent, 2018 Akademischer Oberrat an der Universität Würzburg. Seit 2010 Kustos der Studiensammlung Musikinstrumente & Medien. 2011–2013 mit Elena Ungeheuer Co-Leiter beim Aufbau des »Atelier Klangforschung« am Institut für Musikforschung der Universität Würzburg.